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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 2.1903-1904

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Wiener Architektur
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https://doi.org/10.11588/diglit.6374#0081
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Stellungen in Paris, Düsseldorf und Turin die-
jenigen Künstler, die die Kraft nicht besassen,
zu eigenem Ausdruck zu gelangen. Das be-
deutendste Talent dieser Einflusssphäre, Olbrich,
gab in der Darmstädter Mathildenhöhe einen
Beweis von der Fruchtbarkeit dieser neuen Kunst
und einen Augenblick schien es fast, als ob in
dieser Richtung eine künstlerische Offenbarung
unserer Kultur möglich wäre. Aber es waren einst-
weilen durch andere Künstler, besonders Maler
und Bildhauer, wie Obrist, Pankok, Behrens,
Riemerschmid, Bruno Paul u. a., neue ganz anders-
artige Werte geschaffen worden, die sich, wenn
auch die Mehrzahl der Kräfte nicht dazu kam, in
monumentaler Architektur sich auszusprechen,
neben der Wiener Art erfolgreich behaupteten.
Auch Olbrich selbst befreite sich beinahe ganz
von den klassischen Reminiszenzen, kam be-
sonders durch eine subjektive Farbenwahl zu
immer persönlicherem Ausdruck, so dass nun
glücklicherweise weniger als je der Zeitpunkt
und die Art der Abklärung dieser individuellen
Richtungen zu einem „Stil" abgeschätzt werden
 
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